Dienstag, 29. September 2009

Wer die Wahl hat...geht gar nicht erst hin!?

Eigentlich geht dieser Sinnspruch doch so weiter: ...hat die Qual!

Im Hinblick auf die vergangene Bundestagswahl scheint aber doch eher meine Version zu zu treffen. Seit Tagen grüble, diskutiere und debattiere ich mit Freunden, Bekannten und Verwandten über die niedrige Wahlbeteiligung bzw. deren Hintergründe, Ausmaße und Folgen!

Vor den Wahlen konnte man verschiedene Anstregungen vermeintlich berühmter Persönlichkeiten beobachten, die vor allem junge Leute zur Wahl bewegen wollte. "Ich gehe!" lautete ein Werbeslogan, also geh´ du auch. Den Ansatz fand ich nicht schlecht, den Spot witzig; was ich aber vermisst habe, war vielmehr das "warum" oder "weil" hinter der Aufforderung seinen Hintern hoch zu bekommen. Ich atme, weil es lebensnotwendig ist. Ich schlafe, weil mein Körper sonst schlapp macht und ich wähle, weil ich eine Stimme habe!

"Vote or die" war im letzten amerikanischen Wahlkampf die Kampfansage von Rapper P.Diddy. Ich könnte mir vorstellen, dass dort dem Aufruf mehr Menschen folgten. Vielleicht muss bei uns auch erstmal wirklich alles den Bach runtergegangen sein (Gesundheitswesen, Massenarbeitslosigkeit, keine soziale Absicherung etc.), damit sich unsere Mitbürger wieder aktiver an der Politik, die eigentlich alle angeht, beteiligen möchten.

Bis zur nächsten Wahl grüble, diskutiere und debattiere ich fleißig vor mich hin und führe meinen eigenen "zur-Wahl-gehen-Kampf".

Donnerstag, 17. September 2009

Hass-Martin oder das Phänomen "Cyber-Mobbing"

Letztes Wochenende habe ich mit meinem Freund "Schlag den Raab" angeschaut. Normalerweise zappe ich bei dieser Sendung immer wieder mal weg, da mir das Ganze immer etwas zu langatmig wird mit all den Spielen und ständigen Werbeunterbrechungen, aber dieses Mal hat uns der junge Kandidat und seine eigentümliche Verhaltensweisen doch an die Mattscheibe gefesselt.

Mein Freund hatte den Kandidaten schon nach wenigen Minuten in die Kategorie "Vollpfosten" gesteckt und regte sich richtiggehend über ihn auf. Ich versuchte vielmehr aus ihm und seinen Äußerungen etwas auf seinen Charakter zu schließen und gab seinem jungen Alter die Schuld, an dem etwas ungehobelten Auftreten im Fernsehen. Je länger wir jedoch die Geschichte verfolgten, desto unsympathischer wurde Hans-Martin aber auch mir selbst! Er war nicht nur sehr selbstbewusst - was ja an sich nicht schlimm ist - nein, er war einfach regelrecht unverschämt zu Raab und kam sehr großspurig rüber. Nebenbei tat die kleine Stimmungsmache der Kommentatoren noch ihr übriges und das Publikum war ruckzuck auf Raabs Seite, was lt. Moderator auch noch nie vorgekommen sei.

Das ganze Fremd-Schäm-Drama gipfelte dann darin, dass Hans-Martin letzenendes das Duell gewann und tatsächlich ausgebuht wurde. Schon hier kam mir das alles höchst seltsam vor und auch Stefan Raab ergriff Partei und stellte sich schützend vor den Gewinner.

Nach dieser Sendung war ich für kurze Zeit im Ausland und war von der deutschen TV-Welt und v.a. auch vom Internet abgeschnitten. Währenddessen hatte sich im Fall Hans-Martin einiges getan und es wurde aus ihm "Hass-Martin". Mit offenem Mund las ich verschiedene Artikel im Netz über den ungeliebten Gewinner, der innerhalb kürzester Zeit eine zweifelhafte Berühmtheit erlangt hatte. In versch. Online-Communitys wurden Anti-Gruppen gebildet, es tauchten Abi-Kommentare über ihn auf, sein eigenes User-Profil wurde bebomt, von Prügel war die Rede und vielem mehr.

Ich war richtiggehend geschockt! Diese Entwicklung war für mich ein erschreckendes Beispiel dafür, wie mächtig und unaufhaltsam die Informationsverbreitung und Meinungsbildung im Internet geworden ist. Klar hatte ich am nächsten Tag auch das Verhalten von dem Jungen mit meinen Freunden diskutiert; "total bescheuert" war unser einstimmiges Urteil - aber niemals wäre ich auf die Idee gekommen, an so einer Stimmungsmache und "Hetzjagd" teilzunehmen! T-Shirts drucken lassen!? Was für eine wahnwitzige Idee...da ist mir doch meine Zeit viel zu Schade!

Mir tut er schon fast leid und ich hoffe er kann mit dieser Situation dennoch gut umgehen und seine Freunde stärken ihm den Rücken. Ich hätte sicherlich ein Problem damit. Nicht dass ich everybodys darling sein möchte, aber wie soll man sich denn gegen eine anonyme Vielzahl von Menschen im Internet stellen? Wie verhält man sich, wenn man beim Einkaufen in der Stadt von Wildfremden bepöbelt oder (vermeintlich) grundlos angepöbelt wird?

Hans-Martin wünsche ich, dass der Hype um ihn genauso schnell abnimmt wie er zugenommen hat...

Samstag, 22. November 2008

Es schneit!

Ich sitze in unserer Küche und lausche den samstäglichen Geräuschen. Leider wurde ich zu früh von meiner Katze geweckt und fühle mich etwas gerädert. Ich überlege, was ich an diesem herrlichen Samstag alles anstellen könnte. Mein erster Gedanke wäre einen gediegenenen Einkaufsbummel zu unternehmen, aber dafür müsste ich mich erstmal ins Badezimmer schleppen und versuche die Morgenmüdigkeit los zu werden!

Das Wochenende über sind die Kids von Bekannten von uns zu Besuch und nächtigen zwei Tage bei uns. Ich erwische mich wirklich oft dabei, wie ich - wenn Kinder um mich sind - an meine eigene Kindheit zurück denke, die noch nicht mal so lange her ist. Zu krass kommt mir dann der Unterschied von heute zu von vor ca. 20 Jahren vor. Ich kann mich bspw. an kein Geschenk erinnern, dass ich jemals wollte, das fast 1000 DM gekostet haben soll --> vgl. Playstation 3. Chats, SMS, MP3-Player etc. und das sind ja alles die harmlosen Unterschiede. Von Kinder-Müttern, Alk und sonstigem möchte ich hier gar nicht erst anfangen! Langsam verstehe ich auch meine Oma, die mir früher Vorträge über ihre Kindheit gehalten hat bzw. ständig betonte, in welchem "Luxus" mein Bruder und ich aufwachsen dürfen. Aber so ist das nun mal, die Zeiten ändern sich, aber ich komme nicht umhin mich zu fragen, mit welcher Kindheit mal meine eigenen Kleinen aufwachsen werden?!

Naja, jedenfalls langweilt sich einer der Kleinen gerade ziemlich und ich blockier auch noch das Internet! Immerhin eines hat sich in all den Jahren von den Kindheitszeiten meiner Oma über meine in den 80ern bis heute nicht geändert: über Schnee freuen sich auch die Kids von heute noch!

Sonntag, 2. November 2008

November-Blues mit Brad Pitt

Der gestrige Feiertag-Nachmittag eignete sich nach einer angefeierten Nacht - es war Halloween - zum gemütlichen Sofagammeln! Passend zum November-Blues, beschlossen meine Liebsten und ich uns eine DVD-Romanze anzuschauen. "Rendezvous mit Joe Black" machte das Rennen und so lag ich mehr oder weniger schluchzend vor der Glotze und schaute, mehr oder weniger aufmerksam, diesen bald zehn Jahre alten Film mit Brad Pitt und Anthony Hopkins in den Hauptrollen.

Teilweise war er leider etwas langatmig und ich schweifte mit meinen Gedanken vom Brad Pitt der 90er zum Brad Pitt des 21.ten Jahrhundert. Eigentlich verstehe ich den ganzen Hype nicht, den da um "Brangelina" und ihre Kinderschar gemacht wird, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Zeiten des Romantik-Pitts gezählt sind. Unvergessen sind doch Filme wie "Aus der Mitte entspringt ein Fluss" oder "Legenden der Leidenschaft", bei denen kein Auge trocken blieb! Der moderne Brad Pitt sieht sich dagegen lieber als dauer-coolen Typen, der scheinbar in jedem Film den gleichen stylishen, souveränen und smoothen Kerl gibt! Gääähn! Nicht dass ich jetzt hier um den Romantik-Pitt trauere, aber mir fällt einfach nur auf, dass egal ob ich "Oceans Eleven" oder "Mr. und Mrs. Smith" schaue, der Pitt ist doch immer derselbe! Geht das noch jemand so?

Naja, jedenfalls kam ich noch zu meinem Happy End mit Joe Black und zehn Jahre später an diesem November-Nachmittag sah ich zum zweiten Mal in meinem Leben den Tod seinen schönsten Film-Abgang machen: als Romantik-Pitt im schwarzen Smoking ;)